Die Kosmetikmarke Xeno will den Markt für Kosmetik gesund schrumpfen
In den meisten Badezimmern quillt der Spiegelschrank vor lauter Kosmetikprodukten über. Einige davon stehen schon viel zu lange da und werden nicht mehr genutzt.
Warum ist das so? Viele Kosmetikprodukte verschlechtern den Zustand der Haut. Zum Beispiel zerstört Seife den Säureschutzmantel, tötet damit gute Mikroorganismen und trocknet die Haut aus. Als Folge braucht es dann Toner, um den pH Wert wieder anzugleichen und Feuchtigkeitscreme, um der Haut Feuchtigkeit und Fett zurückzugeben. Die bisherigen Lösungen führen also dazu, dass immer mehr Produkte benötigt werden – mit allen negativen Folgen für Haut und Umwelt.
„Dazu kommt, dass Werbung und Medien ganz normale Zustände, wie Pickel oder Falten als Makel darstellen und damit dem Selbstwert von Jugendlichen und auch Erwachsenen schaden“ sagt Xeno Gründerin Lara Schimweg. Erst kürzlich kam heraus, dass facebook durch interne Studien schon länger wusste, dass Instagram die „Körperwahrnehmungsprobleme bei drei von zehn Mädchen" verschlimmert. „Wir Unternehmen haben eine Verantwortung für die Gesundheit unserer Kundinnen und Kunden“ sagt Schimweg.
Gibt es noch Bedarf an einer neuen Kosmetikmarke? Lara Schimweg hat 2018 die Naturkosmetik-Marke Xeno mitgegründet. Sie und ihre Mitgründer hatten eigentlich nichts mit der Beauty Branche zu tun. Schimweg kommt aus dem Gesundheitsbereich und sah als Außenstehende ein Problem, dass anscheinend niemand aus der Kosmetikbranche vorher angehen wollte. Schimweg fasst das so zusammen: „Fast alle Hautpflegeprodukte schaden entweder der Haut oder der Umwelt. Meist beides auf einmal. Es gibt ja zur Zeit eine starke Tendenz hin zu nachhaltigem Konsum und damit auch hin zu Naturkosmetik. Das ist natürlich gut, da wir nur diesen Planeten haben. Aber Naturkosmetik ist fast immer reizend für die Haut. Da sind meist natürliche Duftstoffe und Alkohol enthalten. Und viele Menschen vertragen die Fette und Öle nicht, die in der Naturkosmetik verwendet werden, vor allem Menschen mit eher fettiger und zu Pickeln neigender Haut und mit Rosazea können daher meist keine Naturkosmetik verwenden. Das trägt mit dazu bei, dass immer wieder Produkte gekauft werde, die letztendlich nicht funktionieren. Also ein Fehlkauf nach dem anderen.“
Xeno hat eine minimalistische Hautpflegereihe herausgebracht, die auf reizende und umweltschädliche Inhaltsstoffe verzichtet. „Wir setzen Inhaltsstoffe ein, die in der Haut von Natur aus vorkommen oder der Haut sehr ähnlich sind. Durch ganz milde Wirkstoffe können die Produkte Entzündungen hemmen und die Haut in ihren natürlichen Zustand bringen, ohne dass neue Reizungen entstehen. Die Haut kann vieles alleine und braucht meist gar nicht viel.“
Durch den minimalistischen Ansatz sind die Produkte mehrfach verwendbar, zum Beispiel das Bright Head Serum-Spray für empfindliche Haut, die zu Entzündungen und Rötungen neigt. Es ersetzt ein beruhigendes Serum und einen Toner. Damit will die Marke nicht nur für gesündere Haut sorgen, sondern gleichzeitig Ressourcen sparen und die Umwelt schonen.
Im August 2021 führte Xeno eine Umfrage unter seinen Kund*innen durch. Dabei kam heraus, dass die Hälfte der Teilnehmer*innen mit empfindlicher Haut mindestens 1 Produkt weniger nutzt als vor der Verwendung von Xeno Produkten.
In der gleichen Gruppe machten vorher fast 100% der Kund*innen einen oder mehrere Fehlkäufe im Jahr, fast jede(r) vierte kaufte sogar mehr als 10 Produkte im Jahr, die er oder sie nicht nutzen konnte. Durch die Verwendung von Xeno Produkten konnten die Hälfte der Kund*innen Fehlkäufe vollständig vermeiden. Viele weitere konnten Fehlkäufe zumindest stark reduzieren. Ungefähr ein Viertel aller Befragten nutzt jetzt mehr Naturkosmetik als vorher.
In diesem Jahr wird Xeno wieder am Black Friday die Preise um 100% erhöhen, um ein Zeichen gegen unnötigen Konsum und die Überpflege der Haut zu setzen.
Xeno ist eine Naturkosmetik Marke aus Hamburg. Die Hautpflege orientiert sich an den natürlichen Eigenschaften und Bedürfnissen der Haut. „Die Haut kommt am besten mit den Stoffen zurecht, aus denen sie selbst aufgebaut ist.“ sagt Gründerin Lara Schimweg. In Xeno Produkten sind keine Duftstoffe, keine Ätherischen Öle, keine reizenden Alkohole und auch keine Blütenhydrolate enthalten.